82,4kg und das Ende von allem und noch viel mehr

Hallo Blogosphäre!

Das ist also das Ende. Es ist nicht nur das Ende des diesjährigen Fastens – es ist mehr.
Ich hatte es schon öfter angedeutet, daß was im Busch ist. Gestern morgen wurde es dann bittere Realität.

Mein Vater ist gestorben.

Heute Morgen, im Krankenhaus, sehr friedlich. Zwar plötzlich aber doch nicht unerwartet. Vor einem Jahr, es waren die letzten Blogeinträge 2008, bekam er die Diagnose Bauspeicheldrüsenkrebs und noch irgendwas zwischen 14 Tagen und drei Monaten zu leben. Es kam dann doch anders, wenn auch mit gleichem Endresultat. Meine Einstellung gegenüber Medizinern hat sich drastisch verändert.

Mein Vater, das uneingeschränkte Familienoberhaupt und ich hatten ein nahes Verhältnis. Es war nicht konfliktfrei, da wir uns charakterlich und auch im Aussehen extrem ähnlich sind. Wir haben sogar die gleiche Stimme und Sprechart – gerade in Schulzeiten eine sehr wertvolle Tatsache.

Nun trete ich sein ideelles Erbe in der Familie an. Er war zwar einen Kopf kleiner als ich aber seine Fußstapfen sind ungleich größer. Er hinterläßt meine Mutter nach 45 Jahren Ehe und Beziehung und seine Mutter, deren einziger Sohn er war. Es kommen harte Zeiten auf uns alle zu, die Lücke, die er reißt wird nur zu flicken – nicht zu schließen sein.

Was mich angeht, ich weiß Ihr seit neugierig, ist hier vorläufig Schluß. Ich werde, wenn überhaupt, in der nächsten Fastenzeit wieder eine kulinarische Reise zu mir selbst machen. Ob ich dazu die Kraft und die Nerven habe wird sich noch entscheiden. Falls ja, werde ich natürlich hier weiterschreiben. Diese Abspeckrunde war unerfolgreich was meine Gewichtsziele angeht, aber die waren eigentlich nur zweitrangig. In nächster Zeit werde ich nicht die Kraft, den Appetit und die Zeit haben mich sinnlos vollzustopfen. Ist einfach so. Das jetzt ich nicht die erste Ausnahmesituatiuon in der ich mich befinde und ich weiß wie mein Körper und meine Seele reagieren. Ein anderes Ziel habe ich erreicht. Meine Erdung zu mir selbst, eine Art innere Reinigung, und eine realere Sicht auf die Dinge des Lebens.

Ich kann sowas weiterempfehlen. Es ist nicht für jeden was, aber mir bringt es was. Was für Erkenntnisse habe ich sonst noch gewonnen in den 94 oder 95 Tagen? Na ja, die harte Erkenntnis, das man nie behaupten soll, daß etwas dieses Mal die goldene Ausnahme ist und „alles ganz anderes wie sonst immer“.

Es ist nicht anders! Es gibt nicht DIE Person, die anders ist als alle anderen. Ganz im Gegenteil. Die Person ist, auch wen es nicht so scheint, mindestens genauso „wie die anderen“ eventuell sogar „mehr“.

Es gibt nicht DEN goldenen Weg zu etwas, es gibt viele Wege und alle sind nicht golden.

Die Abspeckzeit hat mir die Augen für verschiedene Sachen geöffnet und ich habe einiges erlebt, was mir zu weitreichenden privaten Entscheidungen die Kraft gegeben hat.

Ihr, liebe Leser, habt den Weg bis hierher mehr oder weniger treu verfolgt, Dank dafür. Ich hoffe ich konnte Euch etwas Hilfe, Unterstützung oder Freude bieten. Wenn dem so ist, dann hat der Abspeckblog sein Ziel erreicht.

Das nächste Kapitel muß ich alleine aufschlagen.

Ich wünsche Euch bis dahin alles erdenklich Gute.

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