Wieder ist ein Weggefährte tot. DJ, Radiomacher und Musiker Tillmann Uhrmacher hat diese Erde im Alter von 44 Jahren verlassen. Schon wieder ein plötzliches, wenn auch nicht ganz unerwartetes Ableben. Tillmann hatte seit längerem mit seinen inneren Dämonen zu kämpfen.
Das die größten Clowns privat oft sehr depressive Menschen sind ist eine Binsenweisheit. Der Druck auf einen bestimmten Punkt, manchmal den Bruchteil einer Sekunde „Da“ zu sein und kreativen Output loszuwerden, den man oft nicht mal proben oder korrigieren kann ist groß. Viele reagieren dann mit depressiven Verstimmungen.
Nicht wenige bekämpfen den Druck mit mehr oder weniger legalen Mitteln. Bei einem Praktikum im SDR vor vielen, vielen Jahren hatte ich den Eindruck ein Funke könnte den Laden zur Explosion bringen. Die Konzentration von Ethanol in der Luft war feuerpolizeilich bedenklich. Bis in die späten 80er rauchte eh fast jeder, Kaffee war gratis, der Arzt meist willig. Eine mir bekannte Nachrichtensprecherin bekämpfte die Angst mit Valium und schlief während der Nachrichten einfach ein. Viele, viele hatten plötzlich ein großes Ego und Nasenbluten. Es ist tragisch.
Wenn so ein Tod überhaupt Sinn haben kann – Nachwuchs meint nicht, es würde Euch nicht auch treffen können. Ihr seit nicht unsterblich und der Körper will jeden Kredit mit Zinsen zurückbezahlt haben.
Eine in diesem Zusammenhang besonders ekelerregende Aktion macht eben ein Radiosender, dessen Chef charakterlich irgendwo zwischen Pol Pot, Hitler und Stalin zu orten ist. Obwohl dieser Sender nichts, aber auch gar nichts mit einem neulich verstorbenen Radiomann zu tun hatte wird der Tod nun crossmedial und werbewirksam ausgeschlachtet. Gerade, daß der Kranz an der Beerdigung nicht versponsort ist. Falls jemand diesen völlig verrotteten Wurzelsepp aus seinem Chefbüro zieht und auf dem Marktplatz kreuzigt: Ich spendiere für die Dauer der gesamten Haft Kaffee, Tabak und Bücher.
Wenn ich diesen geistig abnormen Untermensch auf meiner eigenen Beedigung sehen sollte kann er sich gleich daneben legen. Dann haben die Würmer was zum kotzen.