Ich habe meine Leser sträflich vernachlässigt! Ich weiß es! Es tut mir leid!
Ganz einfach: Ging nicht anders.
Schon am Montag brach etwas los, daß mich in den folgenden Tagen überrollte.
Erst mal die Faktenlage am Montag 5.25 der Wecker klingelt:
Diese Woche standen, neben dem normalen Wahnsinn folgende Dinge an:
– Montag
SAP-Belastungstest im Büro. Heißt: Zwei Stunden im Akkord Daten ins System hacken in der Hofnung es zu killen. Danach bluten mir immer die Augen.
– Dienstag
Mein Cousin kommt um den defekten Kartenleser zu tauschen, danach arbeiten wir an der Parteiwebseite und entwerfen eine neue Geschäftsordnung. Wenn Zeit bleibt: Wakeup-on-Lan einrichten. Vorher ins Radio gehen und Musik und Produktionselemente raussuchen.
– Mittwoch
Produktion der Sendung und ein weiterer Belastungstest
– Donnerstag
Wanderstammtisch in good-old-Holzheim, danach gemütlich Fußball gucken
Soweit bis hier her OK. Schön stressig nicht? Ja, aber geht alles locker. So Wochen hat man mal. Einkaufen sollte ich auch noch, es ist nicht mehr viel da. Freitag oder so….
Es flog alles schon Montag Abend über den Haufen. Ein Stau auf dem Rückweg verhinderte ein mögliches billigtanken. Ich war gezwungen, daß auf den Dienstag zu verschieben. Zeit genug. Das dies der „Stein“ war, merkte ich erst heute früh.
Weiter im Text. Nachdem ich Dienstag meinen Cousin abholen wollte, kam ich in einen Stau. Ein Biker war mitten eim EINSPURIGEN Baustellenbereich gestürzt. Fast ne Stunde weg. Tanken? Später! Wann später? Ups! Leer. Auf dem nächsten Parkplatz Kanister nachgefüllt. Wieder fünf Minuten weg. Kurz: Zwei Staus später war ich nicht im Radio und kam eben noch pünktlich. Das Thema Kartenleser scheint schwerer als gedacht. Der PC zeigt nur noch Bluescreen. Ende. Um 22:30 Uhr wurde mein System offiziell für tot erklärt. Nebenbei mußte ich noch ein politisches Gespräch führen. Dummerweise handelt es sich bei dem PC um den an meinen Produktionsarbeitsplatz. Produktion verschoben.
Ich überlegte im Bett bis 1.30 Uhr früh, wie ich das hinbekomme. Ich fand ´ne Lösung (dachte ich) und schlief ein.
Mittwoch begann mit einem Stau vor dem Herren und einem WEITEREN Belastungstest – also ZWEI an EINEM Tag. Dadurch schoben sich meine Deadlines bedenklich zusammen. Zusätzlich war ich mit vier Stunden Schlaf ziemlich neben der Rille. Mit größter Müh und Not kam ich gerade noch alles gebacken. Die Autobahn heimwärts war leider wieder nicht mein Freund. Man änderte die Verkehrsführung und sperrte alles bis auf den Standstreifen. 12 Kilometer Stau. Weit weit nach 22 Uhr war ich…im Radio. Musik und Beiträge raussuchen und dann ins Bett. Bei der Lösung eines technischen Problems mußte ich leider einen Adapter dran geben. Den Adapter, der meinen Mediaplayer im Schlafzimmer auf den Fernseher zaubert. Fernsehen im Bett zur Entspannung? Leider nicht!
Ich versuchte mit n-tv, Phoenix und N24 vom Tag runterzukommen, aber die Programm waren sogar dafür zu schlecht. Es muß so zwei Uhr gewesen sein……
Donnerstag sollte dann aber der Abschuß sein!
Es ging schon schlecht los. Zeitung runterladen? Geht nicht! Produktionstools auf Stick laden: Über eine Stunde! Zu spät dran! Ab in die Arbeit. Gerade noch pünktlich. Hektik. Ein erneuter Belastungstest. In jeder freien Minute am Notebook Sendung schneiden. 15.30 Uhr fluchtartig aufbrechen, alles auf den Stick laden und schnell los. In 90 Minuten sollte ich 135 Kilometer weiter bei der Bank sein. Das ging doppelt schief, natürlich. Einerseits nahm ich zwar fast alle Soundfiles mit, aber keinen Ablaufplan. Dumm, wenn man nicht mehr rauskriegen kann wann was zu kommen hat. Stau war auch, dreimal, zehn Minuten zu spät. Dafür war das Thema schnell erledigt, ich mußte nur eine Kondition verlängern lassen. Danach ab, zum Generalsekretär der Bezirkspartei (Fähnchen für den Wanderstammtisch holen), danach direkt zur Tanke, von da aus meinen Cousin holen und quiiiiiietsch, ab zum Interview geben und zum Wanderstammtisch. Ums kurz zu machen. Wenn Fußball kommt ist ein Wanderstammtisch Nebensache. Also direkt vor dem Spiel ins Radio. Die einzige Lösung war ins Livesendestudio gehen, das Dokuband für die Aufzeichnung mißbrauchen und absichtlich die Notschaltung auslösen. Dann kann ich die Sendung machen und aufzeichnen – mit einem Haken! Ohne die Möglichkeit des Vorhörens und ohne Datentransfer.
Kurz gesagt: Ohne Vorhören können Sie sich so vorstellen: Sie sind von Geburt an blind, stehen vor einem riesen Kleiderschrank bunter Klamotten und müssen sich für ein Bewerbungsgespräch dressen. Das System sorgt auch für ein dezentes UKW-Rauschen auf den Band, aber das merkt bei einer UKW-Ausstrahlung eh keiner. Um 21.30 war ich aufzeichnungsbereit. Um 1.30 Uhr heute früh war ich fertig und konnte die Sendung per Nachtsjob überspielen.
Ab ins Bett
NA! TÜR! LICH! war der Nachtjob heute früh fehlerhaft abgebrochen. Der belgische Server hatte die Beine durchgestreckt. Erneute Uploadversuche schlugen fehl. Also: File auf Hoster uploaden (während ich in die Arbeit fahre!) und dann nach Ankunft am Zielort den Link nach Belgien mailen.
So geschah es. Ich liefere pünktlich.
Da mich aber heute um 4.40 Uhr ein Windchen weckte (mein Schlafzimmerfenster fiel zu), bin ich völlig neben der Spur. Ich fühle mich voll unkonzentriert und stehe neben mir. Irgendwie muß ich es überstehen.
Morgen ist ja meine Großveranstaltung. Drückt mir die Daumen.