Wir waren Plakate kleben für die Europawahl.
Wie es immer so ist: Zwei waren „nicht erreichbar“, einer hat sich krank gemeldet, einer kam erst zehn Stunden nach dem wir uns vereinbart hatten, blieben noch meine Mutter, mein Cousin und ich.
Mein Cousin hatte einen schlechten Tag, er fühlte sich nicht wohl. Nach vier Plakaten blieb er im Auto sitzen, fuhr uns herum – sonst nichts.
Es blieb also an mir hängen die Leiter zu tragen, auf selbige zu steigen, die Kabelbinder anzubringen und das Plakat auszurichten. Meine Mutter hatte die Aufgabe die Stempelmarke der Stadt auf dem Plakat anzubringen und mir die Leiter zu halten.
Nach zehn Plakaten flog ich das erste Mal von der Leiter, als sie zu kippen begann. Im abschüssigen Gras hatte ich eine Stelle erwischt, die nur kurzzeitig stbail war, als ich am Runtersteigen war kippte die Leiter und ich flog die Böschung runter. Meine Mutter glotze wie ein unbeteiligter Omnibus. „Ja was soll ich da machen?“ SCHEISSE DIE LEITER HALTEN!!!!! Ich landete dreckig aber weich, also ging es weiter.
Eine Stunde später kippte die Leiter nach links, diesmal war ich höher und flog auf den Asphalt konnte mich aber retten und kam mit einer blutenden Rißwunde am Finger davon. Wo war Mutter? Hielt 3m weg die Maulaffen feil und suchte den nächsten Plakatort. Ich sagte diesmal nichts.
Weitere zwanzig Plakate und zwei Stunde später war ich ganz oben auf der Leiter. Direkt vorher hatte ich nochmal einen Kurs in Leiterhalten geheben, als die Leiter unten an den Füßen wegrutschte. Mutter drehte mir schon längst den Rücken zu und beobachtete die Leute vor der Eisdiele. Keine Hand an der Leiter, kein Fuß unten dagegen. dafür war die Leiter etwas schräger als zuvor. Ich würde die Leiter zu steil stellen wurde ich ungefähr zehnmal angemeckert.
Ich knallte gegen die Lampe, den Jägerzaun, den Betonsockel vom Jägerzaun und klatschte dann auf den Asphalt.
Meine Mutter stürzte heldenhaft dazwischen, riß mich weg und verhinderte schlimmere Verletzungen. Das behauptet sie. Ich hingegen behaupte, daß sie hinter meinem Rücken, während ich unten noch Kabelbinder knüpfte, die Leiter schräger gestellt hat (ohne daß ich es merkte) und als diese wegrutschte sie wieder nicht ihren Job -die Leiter halten- gemacht hat.
Es sah so wüst aus, daß die umliegenden Passanten direkt den Krankenwagen holen wollten. Hätten sie mal besser. So fuhren wir direkt in die Notaufnahme und ich blieb sitzen. Vier geschlagene verdammte Stunden!!!
Dann würde ich geröngt, ultraschallt und einige Stati ermittelt: Dann wurde ich mit viel Kram, Ratschlägen, Papier und Tabletten nach Hause entlassen. Da waren dann weitere 90 Minuten vergangen.
Wieder zu Hause bin ich direkt auf der Couch eingeschlafen. Die Schmerzmittel….. Als ich aufwachte, las ich auf dem Fernseher „European Song Contest Winner 2014: Conchita Wurst“.
Ich schieb das mal auf die Medikamente (ebenso wie die Tippfehler in diesem Beitrag) und gehe jetzt ins Bett.