Jo.
Zum Ende der Arbeitswoche gibts es doch noch ein gutes Ergebnis. Damit hätte ich nicht gerechnet. Soll recht sein.
Ich war heute ganz in der Frühe beim Bäcker (und hatte statt einem 50-Cent-Stück nur ein 20-Cent-Stück dabei und konnte meine Rechnung nicht bezahlen…)
Dann bin ich mit einem Umweg über den Bäcker (Schulden zahlen) zum Anti-TTIP-Infostand und habe beim Aufbau geholfen, danach ging es dann direkt nach Metzingen. Shoppingdays!
Ich erstand eine Lederhose im Bikerstil (49 statt 199), ein Sweatshirt in Lachs (24 statt 49) und zwei Paar sehr bequeme Laufschuhe 67 statt 198 Euro. 150 statt 450 Euro. Die Quote geht OK. Leider habe ich keinen Mantel für den Winter gefunden, aber nun ein paar sehr gute Ideen wo ich was suche.
Lustig: Bei diesen Shoppingdays wuselte es von Fashionfreaks. Ich hätte Bilder für eine ganze Instyleausgabe machen können. In Japan scheinen zudem gerade Ferien zu sein. Die Menschen und ihre Kleidung anschauen: Ich könnte dort stundenlang im Café sitzen. Ich habe einer afrikanisch anmutenden Frau beim weizentrinken zugesehen. „Oh, whats that? Thats amazing fresh, tasty and so cold…“. Leute: Ein Bauarbeiter im Juli hätte Respekt bekommen. So hat die das Bier runtergezogen. Muß Durst gehabt haben.
Der Abend endete mit viel Kleinmist zu erledigen und einer Artischockenpizza in Neu-Ulms ältester noch existierender Pizza. In dieser Pizzeria habe ich um 1975 die erste Pizza meines Lebens gegessen. War eine Speciale oder eine Quattro Stagioni.
Es schmeckt noch wie früher.
Sorgen macht mir aber meine Mutter. Sie wollte bis in die 90er den Pizzerianamen „Capri“ nicht anerkennen und nannte das Lokal konsequent „Der Schützn“ wie es bis 1964 hieß. Jetzt kann sie sich an das Lokal nicht mehr mehr erinnern. In den späten 80ern beschloß meine Familie (gegen meine Stimme) das Lokal zu meiden, da sich in der Nachbarschaft die Neu-Ulmer Stadtreinigung befand und meine Mutter nach einer investigativen Recherchere in diversen Frauenzeitschriften beschloss, daß man dort vergiftet wird. Wie wir heute wissen ist die Stadtreinigung damals tatsächlich eine Giftschleuder gewesen, aber da die Stammgäste noch leben und der Reinigungsbesitzer in einem gesegnetem Alter bei -dem die Hebamme keine Garantie mehr gibt- von uns gegangen ist, gehe ich das Risiko ein. Vermutlich, nach 60 Jahren ununterbrochener Gastronomie, geht vom Nikotin in den Wänden mehr Giftgefahr aus. Das meine Mutter sich aber nicht an ein Lokal erinnern kann, daß schon damals in der unmittelbaren Umgebung ihrer Kinderstube war und noch dazu fast zwanzige Jahre die Stammpizzeria meiner Familie – das macht mir Sorgen. Auch bekommt sie im Gespräch kaum noch einen zusammenhängenden Satz raus. Die stöpselt, ähnt und gackert wie eine Stoiberrede zu den besten Zeiten. Wenn man sie aber drauf anspricht wird sie aggressiv und bekommt fast Schaum vor dem Mund. Ich sage nichts mehr zu ihr. Soll sie ruhig nicht zum Arzt gehen und nicht danach schauen lassen. Wenn sie wirklich was hat und dann aber alles zu spät ist wird ihr die Entscheidung eben aus der Hand gekommen. Sie hatte ihre Chance.
Morgen räume ich die Bude auf, erledige einen Berg Papierkram und packe meine Sachen. Ich will Montag ein paar Tage Bergphilosph spielen. Bergstiefel an, rauf auf die Alpen, in die Ferne gucken und nachdenken.
Mittwoch besuche ich dann Liechtenstein die Schweiz und Vorarlberg. Einkaufen. Die Müsliriegelvorräte sehen bedenklich aus.
Donnerstag gehe ich zum Wellness, Freitag stehen Erledigungen auf dem Plan.
Ich lasse Euch jetzt mal ein paar Tage allein (nicht heulen:'( ich komm ja wieder)
Wir lesen uns im Laufe des 6. Oktobers wieder. Dann starte ich den ultimativen Angriff auf die 79,9 Kilo und berichte vom Urlaub. Macht in der Zwischenzeit keinen Blödsinn bleibt gesund. :wave: