Ich werde öfters von vermeintlich oder tatsächlich Dicken vollgejammert. Die Hit-Tracks auf der Schallplatte reichen von „Mir passt nix“ bis hin zu „Ich bin ja so arm dran, kann aber ja nix tun“. Eine Tatsache vereint aber alle diese Menschen: Keiner, absolut keiner wollte sich mit meiner Fachliteratur beschäftigen. Ein Erkennen des Problems ist ebenso unerwünscht wie ein ernsthaftes Suchen nach Lösungsansätzen. Man will nur von mir als Fachmann (selber fett) hören: „Ach, Du Arme(r). Alles gar nicht so schlimm bei Dir. Du bist doch nicht übergewichtig sondern hast schwere Knochen/Haare/Fußnägel“. Selbst bei aktivem Anbieten meiner Bücher hat nur eine Person zugeschlagen und ob die es wirklich gelesen hat ist zum aktuellen Zeitpunkt zumindest fraglich.
Bisher bin ich die einzige Person meines Bekannten-/Verwandten-/Freundeskreises, der das Thema wirklich final angegangen ist.
Gehen wir mal davon aus, daß mein Bekannten-/Verwandten-/Freundeskreis halbwegs repräsentativ wäre:
2/3 aller erwachsenen Menschen in Deutschland sind mindestens übergewichtig. Davon befinden sich (je nach Grenzziehung 20-35% bereits jenseits der roten Linie, aber es gesundheitlich bedenklich wird.
So, bei dem 1/3 der nicht übergewichtigen Menschen ziehen wir jetzt noch die krankheitsbedingt Normalen/Dünnen und die über 80jährigen ab…….WOW. Jetzt brauchen wir uns nicht wundern warum plötzlich die typischen Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Gelenkarthrose, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien, Herzinfarkt, Schlaganfall plötzlich so gehäuft auftreten. Bevor man die Schuld dem Mikrowellenmampfanbieter mit seinen E-Nummern zuschiebt wäre eher zielführend sich an den eigenen Rettungsring zu fassen.
Ich kann die Zahlen nicht validieren, aber ein Blick in mein tägliches Umfeld scheint die Quote mehr zu bestätigen.
Ich nehme dazu im Alter von 22-80:
12 Verwandte
13 Kollegen
27 Freunde und Bekannte
Davon sind:
7 schwerst adipös
13 eindeutig adipös
12 eindeutig übergewichtig
9 leicht übergewichtig
7 normalgewichtig
2 unter- bis gerade noch normalgewichtig
Natürlich bin ich aus Schätzungen angewiesen. Ich kann die Leute ja schlecht wiegen. Fragen kann ich mir schenken, da meine Schätzung jetzt im Sommer näher an der Wahrheit liegt, als die Zahlen die mir genannt werden.
„Menschen lügen“ (Dr. Gregory House)
Von 50 Menschen sind sind also 82% über dem Strich, 40% haben ein ernstes Problem und 14% werden uns in absehbarer Zeit Richtung Klinik oder gleich Friedhof verlassen.
Aktuell befinde ich mich von diesen 50 Menschen etwa im Mittelfeld.
Schon mal gedacht: Wenn man von früh bis spät von Dickeren umgeben ist sieht man sein eigenes Problem nicht so dramatisch? Dann ist Normalgewicht die Ausnahme und kommt einem „dünn“ und „verhungert“ vor!
Mein Tipp für heute: Nutzt den BMI-Rechner auf dieser Seite. Kommt ein Wert über 30 raus, googlet mal genauer.
Kommt gar ein Wert über 40 raus: Macht einen Arzttermin. Sagt der Arzt nur „Sie müssen halt weniger essen“, dann sucht einen Arzt der Euch ernst nimmt oder gleich einen Ernährungsprofi auf. Die Kasse zahlt meist gerne und freigiebig, da die Kosten für Euer nahendes Siechtum die Kasse bis zu Eurem Ableben viel teurer kommt.
5% überleben einen Schlaganfall oder Herzinfarkt ohne bleibende Folgen
0% überleben eine Diabeteserkrankung ohne bleibende Folgen
Denkt mal drüber nach.