93,3kg und Abschied vom Dorf

Man muß die Feste feiern wie sie fallen. Gestern war der vorletzte Tag des französischen Dorfes, der letzte für mich. Ob es nächstes Jahr diese Veranstaltung wieder geben wird steht noch in den Sternen. Wann, wenn nicht an diesem Tag ist die ideale Gelegenheit für eine Fress-aus-Party? Also habe ich das Dorf systematisch geplündert. Wäre es Alkohol gewesen, wäre ich am nächsten Morgen auf der Donauwiese in meiner Kotze aufgewacht. So aber „nur“ mit drei Pfund mehr und etwas Bauchgrimmen.

Heute stehen zum Frühstück etwas Müsli, am Mittag Puten-Käse-Krainer (PKK) mit einer Semmel und am Abend vermutlich nicht mehr viel auf der Menükarte.

Da Oma und ich am Mittwoch ins Krankenhaus müssen, habe ich mir den Mittwoch frei genommen. War meinem Chef sehr recht, so muß er der Personalabteilung nicht beibringen warum ich im August sieben Stunden über der Stundenhöchstgrenze war.

Dier im Ort ist es jetzt um nicht mal 9 Uhr früh sehr drückend, es hat auch schon mal kurz geregnet. Meine heutigen Aktivitäten sind abhängig von der restlichen Wetterlage. Ich vermute mal wir sehen hier heute noch mal ein Unwetter.

Möglich, daß  heute über dem Bundesparteitag „meiner“ Partei auch noch mal ein Unwetter runterkommt, der Linksruck macht mir zu schaffen. Mal sehen ob es im Parteishop bald Mollis und Pflastersteine zu kaufen gibt. Die letzten „Normalos“ wie ich werden wohl bald den absaufenden Kahn verlassen haben und den Vollchaoten das zerstörte Spielfeld überlassen. Nach den kommenden krachenden Wahlniederlagen wird es wohl soweit sein. Mal sehen, wann für mich das Maß voll ist. Ich habe auf jeden Fall schon mal fix entschieden, daß ich danach mein politisches und gesellschaftliches Engagement vollständig und dauerhaft beende. Wenn ich auf mein Engagement in meinem Leben zurückblicke, sei es Klassensprecher, Gewerkschaft, Jugendarbeit, Selbsthilfe, Zivildienst, Vereine, Verbände usw. – ganz nüchtern betrachtet war das die schlimmste Verschwendung von Lebenszeit in meiner persönlichen Bilanz. Hätte es mir nicht manchmal auch einfach nur Spaß gemacht – ich müßte mir die Dummheit mit dem Klammerbeutel aus dem Hirn prügeln. Ich beende meine Dinge immer wenn die fertig sind, dann mit Anstand und ich gehe durch die Vordertüre raus. Ich weiß nicht wann das sein wird, aber das Ende ist in Sicht und ich segle direkt darauf zu. Pech für die Stellen bei denen ich mich bisher engagiert habe: Ich bin nicht eitel und narzisstisch genug um weiter Zeit und Geld in etwas zu versenken aus dem nur Chaos, Ärger und Haß sprudeln. Ich mach mir mal keine Sorgen – jeden Tag steht ein neuer Depp auf, dem diese Eigenschaften nicht fehlen.

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