85,5kg und ein Abend in der chirurgischen Ambulanz

Opa sagte immer man solle den Tag nicht vor dem Abend loben.

Jo, hatte er recht.

Der Tag kippte schon auf dem Weg zum Zug am Abend. Die S-Bahn hatte Verspätung, es wurde knapp auf den Zug. Dank meiner neu zurückgewonnen Sportlichkeit legte ich daher bei schwülen 27 Grad die Strecke S-Bahnsteig->Zugbahnsteig mit Vollgas zurück. Problem. Mein Bauch hat mit seiner Ballongröße auch deutsch an Spannkraft verloren und wabbelt mittlerweile ganz schon rum. Leider sind meine Fettspeicher bäuchlings aber noch zahlreich genug um ein gewisses Gewicht darzustellen, aber schon wenig genug um Flieh- und Schwerkräften Raum zu bieten. Endergebnis: Am Ende meines Mittelstreckenrennens mußte ich mal ganz dringend eine ausführliche Besichtigung des Aluminiumabteils des Waggons vornehmen. Was hatte aber unerwartet Verspätung? Jawoll, das Aluabteil mit Zug dran. Dann kam die Durchsage: Abfahrt auf anderem Gleis in zehn Minuten. Wieder 200 Meter in sportlich, beschwingtem Gang gaaaaanz vor – Eins rüber – gaaaanz zurück.

Der Zug kam aber nicht.

*Brizzl* *Spratzzz* Informationen zum TransEuropaExpress nach Salzburg: Abfahrt jetzt doch auf dem ursprünglichen Gleis und dafür noch mal fünf Minuten später.

AAAAARRRRGGG!!!!!!

Zum Ausgleich dafür war dann am Ende das Klo gesperrt. Ankunft am Zielbahnhof war dann auch nochmal zehn Minuten später. Frauchen holte mich am Bahnhof ab und es ging direkt zu Oma. Die machte aber nicht die Türe auf, sondern röchelte hinter der Türe. Sie war gestürzt.

Es ging weiter in der Unfallchirurgie. Vor dem Krankenhaus konnte man sich noch normal unterhalten, jetzt erkannte sie mich nicht mehr. Wenigstens eins: Ich war ihr trotzdem sympathisch und sie fand mich nett. Um 23 Uhr erkannte sie mich wieder und wurde ins Heim entlassen. Natürlich war sie wie immer die ganze Zeit bockig und nervte Ärzte und Schwestern. Natürlich auch uns. Es nützt halt nichts zu sagen „ich mache Euch immer Sorgen, Umstände und falle Euch auf den Geist“ um dann im nächsten Satz gleich alle drei Dinge zu tun.

So begann mein Tag um 4.40 Uhr und ich kam um 23.30 Uhr ins Bett, aber nicht zur Ruhe. Außer einer handvoll Popcorn habe ich seit dem nichts mehr gegessen. Unter diesen Umständen freut mich dann auch mein heutiges Ergebnis auf der Waage nicht mehr. Mein BMI ist aktuell 27,6. Ich bin also jetzt ziemlich genau in der Mitte von „Dick“. Bei Quark würde man von „Halbfettstufe“ reden.

Heute ging es direkt um 5 Uhr weiter. Natürlich habe ich unter dem Eindruck der vergangenen Ereignisse auch schlecht geschlafen. Heute geht es nahtlos weiter, ich habe eben mit Schatz vereinbart, daß sie mich um ungefähr 22 Uhr abholt und heim bringt.

Abendessen gibt es wieder keines, dafür habe ich heute mal 1200kcal. in die Arbeit mitgenommen. Noch härter kann ich heute nicht an die Sache rangehen, sonst kippe ich wie Oma aus den Latschen.

Nebenbei muß Oma gemanaged werden und Muttern bringt mein Auto zum Gutacher um den Hagelschaden begutachten zu lassen.

Zeit für Wochenende.

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