80,9kg und ich bin wieder da

Ich wurde vermisst. Das rede ich mir zumindest ein. Fast eine Woche war ich in Belgien. Ein wunderschönes und sehr unterschätztes Land, daß immer einen Besuch wert ist. Ich traf viele alte Freunde und Bekannte, lernte neue Menschen kennen und hatte viel viel Gaudi.

Kommen wir zur Ernährung. Das Königreich Belgien wird unter Ernährungswissenschaftlern auch gerne „Großfrittanien“ genannt. Nicht ohne Grund. Meine Taktik war „Normal aber mit Hirn und Verstand essen, Spezialitäten genießen, aber sich selbst reflektieren ob das sein muß“. Ich habe nun genau ein Kilo mehr als vergangenen Mittwoch morgen. Das geht gerade noch, zeigt aber wieder wie schnell es hochgeht.

Ich habe zum Frühstück sehr gemäßigt am Buffet gegessen, jedoch mehr als zu Hause bzw. auf der Arbeit. Rührei mit Speck war sehr lecker und das örtliche Brot mit Lütticher Sirup ist etwas, das man sich in den Ostkantonen nicht entgehen lassen darf.

Das Mittagessen habe ich durch einen lokalen Snack ersetzt, am Abend gab es dafür eine lokale Spezialität. Das Besondere an den dortigen Fritten ist die Zubereitungsart. Die Fritten („Niemals Pommes sagen, das sind dort Äpfel!) werden doppelt in Öl frittiert, sind  oft handgeschnitten und damit dicker und nur schwach gesalzen. In jeder Friture/Friterie kann man man kann unter einer Vielzahl von Saucen auswählen. Hier mal ein Beispiel meiner Stammfriture „bei Willy“ in Oudler:

Die Menukarte sieht in allen diesen Lokalen etwas gleich aus, nämlich so:

Das waren diesmal aber nicht meine besten Fritten. Die mit Abstand besten Fritten dauerten auch von der 44. bis zur 57. Spielminute und waren am Fuße dieser Tribüne zu finden:Mit 4€ inkl. Sauce Andalouse waren sie auch preislich okay. Das Spiel ging übrigens gegen Royal Antwepen mit 1:2 verloren. Die Flamen feierten zurückhaltend mit nur einem Bengalo:

Auch die Kartenpreise waren okay, alles etwa auf „deutsche 3.Liga“-Niveau.

Kommen wir aber nun zurück zur Ernährung:

Gesunde oder kalorienarme Ernährung ist schwer in Belgien. Einmal habe ich es mit einem Omelett probiert, wenig Kohlenhydrate und viel Protein. Dachte ich.

Falsch gedacht: 33% Protein, 67% Fett und so groß wie die Tagesportion einer Hühnerfarm. Das ging in die Hose. Ebenso wie die lokale Spezialiät, welche ich am Freitag Abend probiert habe: Lütticher Bouletten. Hier mal ein typisches Bild davon.

Ich hatte Hunger und Fleischeslust und wollte etwas „Kleineres“ Essen. Das war typisch, günstig und nicht so mächtig wie die angebotenen Alternativen. Ebenso ein Flop. Zwei Bouletten, jede so groß wie ein Germknödel, auf einem Extrateller als Fritten ungefähr die Kartoffeljahresproduktion von Liechtenstein. Zum Ausgleich fiel der Salat mickrig aus. Man nahm wohl an, ich kriege den nicht mehr runter. War auch so. Zum Verdauungsespresso gab es dafür eine große Praline. Man kann von mir nicht erwarten, daß ich eine belgische Praline liegen lasse. Echt nicht.

Sehr zufrieden bin ich mit meinen sportlichen Aktivitäten. An allen Tagen habe ich sowohl mein Schrittziel als auch meine Kardiopunkte deutlich übertroffen. War nicht so schwer, das Hotel war am niedriegsten Punkt der Stadt und aufgrund der Parkplatzsituation war „zu Fuß“ gehen die bevorzugte Alternative. Mit Koffer oder Rucksack bewaffnet ging es in jeder Richtung steil aufwärts.

Aber jetzt bin ich wieder da und alles hat super geklappt.

Seit Montag ist nun wieder Schmalhans der Küchenmeister und ich halte mich zurück. Ich hoffe vor der Schälnusszeit wieder unter die 80-Kilo-Grenze zu kommen. Schälnüsse dauern noch mindestens bis zum Wochenende. Die Dürre und Wärme haben der Ernte doch geschadet, sonst beginnt die Saison immer am 3. Oktober.

 

 

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