Ich habe fleißig getestet und verglichen. Diesmal habe ich mir die Messgenauigkeit der „Smart Wearables“ mal genau angesehen. Man trägt diese Dinger ja zur Selbstkontrolle und Motivation. Ich habe zwei Wochen lang drei von den Geräten dauerhaft getragen.
Im Hochpreissegment eine „Nokia Withings Steel HR Sport“ für knapp 200€. Sie entspricht am ehesten einer normalen Armbanduhr.
Im Mittelpreissegment eine Sony SWR30 mit E-Ink-Display. Sie hat als einzige der Geräte keine Herzfrequenzmessung und ist im Netz für 50-70 Euro erhältlich.
Im Einstiegspreisbereich das neue „Xiaomi Mi Band 3„. Man bekommt es bei seriösen Händlern schon für 39 Euro, bei Unseriösen teilweise schon für 20€.
Zunächst mal die harten Fakten:
Alle Bänder haben ihre Vorzüge. So lassen sich Nachrichten auf den Displays darstellen, Wecker und Erinnerungen programmieren und alle Aktivitäten in den Apps aufzeichnen. Alle Geräte sind mit iOS und Android kompatibel und die Ergebnisse lassen sich auf andere Geräte transferieren.
Akkulaufzeit und Ladung:
Alle drei Geräte werden über USB aufgeladen. Das Nokia hat eine mitgelieferte Ladeschale zweifelhafter Qualität, aber sie wurde mittlerweile verbessert. Das Sony wird an jedem gewöhnlichen Micro-USB Kabel (z. B. vom Smartphone) aufgeladen.
Das Xiaomi Mi Band 3 muß für jeden Ladevorgang umständlich aus dem Armband gepult werden und wird dann in ein mitgeliefertes Ladedock gesteckt. Zwei weitere Nachteile: Ein Netzteil wird nicht mitgeschickt, am anderen Ende der Dock ist ein USB 2.0-Anschluß, auch blöd ist, das Dockkabel ist ca. 20cm lang.
Bei der Akkulaufzeit überzeugt Nokia. Ein Monat mit einer Ladung ist kein Problem. Das Xiaomi mußte ich in den zwei Wochen nur einmal aufladen, das auch eher prophylaktisch. Sony hält maximal drei Tage ohne Aufladung durch.
Alle drei Bänder waren nach ca. einer Stunde wieder voll geladen. Gut!
Die Bedienung ist bei allen drei Geräten super. Beim Xiaomi ist das Display aber nur nach Berührung an. Nokia zeigt immer die Uhrzeit, Sony sogar Datum, Wochentag und wie viel vom täglichen Schritteziel erreicht ist an. Bei Sony läßt sich die Anzeige sehr schön anpassen.
Kommen wir nun zu den Messergebnissen. Zunächst mal die Pulsmessung.
Links Xiaomi, rechts Nokia/Withings. Bei mehreren Messversuchen, auch an beiden Handgelenken, waren beide Uhren nie mehr als 5% auseinander. Top-Ergebnis von beiden. Meine eigenen Messversuche mit selber zählen passen zum Ergebnis der Uhren. Topp!
Bei den gemessenen Schritten sieht das schon anders aus. Seht mal den direkten Vergleich an:
Von links: Sony – Xiaomi – Nokia/Withings.
Der Abstand war prozentual immer ähnlich zwischen den Geräten, egal was eingestellt war und an welchem Handgelenk die Geräte getragen wurden. Fazit: Ich glaube asm ehesten noch dem Xiaomi, das Sony fällt hier klar ab.
Das Fazit:
Das Xiaomi ist ganz klarer Preis/Leistungssieger. Nirgendwo auf dem Markt bekommt man so viel für den Euro. Für 39 Euro ist das eine ganz klar Empfehlung. Nachteile sind das Band, die Aufladeprozedur und das man es antippen muß um Infos – und sei es nur die Uhrzeit – zu bekommen. Tipp für unter den Weihnachtsbaum! Wegen Zoll, Fälschungen und Garantie empfehle ich dringend den Erwerb über den Fachhandel. Euronics, Saturn und MediaMarkt bieten das Band an.
Das Sony punktet ganz klar mit seinem tollen E-Ink-Display, der einfachen Aufladung und dem erhältlichen Zubehör. Man merkt dem System aber an, daß es schon seit Jahren verkauft wird. Böser Nachteil. Ungefähr alle Vierteljahre verliert das Band seine Verbindung zum Smartphone und muß neu eingerichtet werden. Dank des Alters verbraucht das band auch Akku auf dem Handy, da die verwendete Bluetooth-Version veraltet und energieintensiv ist.
Das Nokia wird nun unter dem Namen „Withings“ vermarktet und die ganz klare Empfehlung im Hochpreissegment. Nachteile sind minderwertige Ladeschale und das schwer ablesbare Analogzifferblatt. Man hat die Wahl zwischen dunklen, dünnen Zeigern auf schwarzem Zifferblatt, oder dünnen hellen Zeigern auf weissen Zifferblatt. Da wurde nicht mitgedacht, aber Besserung im Modelljahr 2018 versprochen. Großes Plus ist die Messgenauigkeit, die tolle App, das umfangreiche Zubehör und die Verarbeitungsqualität der Uhr.
Abschließend möchte ich noch über den heutigen Plan informieren: Ich mache heute früher Schluß und habe vor mich anschließend hemmungslos und fokussiert der Prokrastiation hinzugeben. Punkt 15:30 Uhr werde ich hier abstempeln und nehme dann den allerschnellsten Weg direkt auf mein Sofa.
Hinweis: Bin heute ab ca. 17.30 Uhr nicht mehr erreichbar.
1 Gedanke zu „81,1kg und die Messgenauigkeit von Smartwatches“