Meine höchst disziplinierte Ernährungsweise tagsüber führt zu Hunger am Abend. Manchmal gegen 17 Uhr, spätestens aber ab 20 Uhr bin ich so hungrig, daß es unangenehm wird. So unangenehm, daß ich mir mit dem Schlaf nicht mehr recht klappt. Damit ich gut schlafen kann, darf ich weder zu viel noch zu wenig gegessen haben – ich muß mich in einer neutralen Bandbreite zwischen „Hunger“ und „Satt“ befinden.
Seit dieser Woche habe ich aus Hygienegründen abwechselnd Homeoffice und Präsenzdienst. Alle zwei Tage gibt es warmes Mittagessen, im Büro „nur“ haufenweise Gemüse, etwas Obst und das obligatorische Salamiknäcke (Mist, mein hartes Ei habe ich heute daheim vergessen).
Wenn ich also hungrig zu Hause eintreffe, dann bleiben noch rund 500kcal. im Budget für den Abend. Für 500 bekommt man nicht viel.
Auf eine zweite Runde Gurken, Paprika, Tomaten, Radieschen usw. habe ich keine Lust. Fertigmampf hat in der Regel zu wenig Sättigung oder zu viel Kalorien.
In der Vergangenheit habe ich mir etwas Knabberkram für das Sofa besorgt und gut.
Leider war das nicht so gut, es hat nicht funktioniert. Das frische, warme Abendessen der Gattin war auch keine Lösung – sagt die Waage.
Wenn ich jedoch tagsüber mehr streiche um für den Abend noch was zu haben, sinkt meine Leistungsfähigkeit. Hm. Zwickmühle.
Das Gewicht sinkt in Trippelschritten, hauptsächlich weil ich immer noch im Schnitt 200 Gramm Muskelmasse pro Woche verliere, die sich laut Nokia-Withings-Waage in Fett umwandelt. Dank meines immer noch lädierten Rückens (Lendenwirbel bis Nacken hoch) versuche ich in Haushalt und Garten genau soviel zu machen wie maximal möglich, ohne einen erneuten Hexenschuß zu riskieren. Klappt auch nur so mittel.
Meine Neumaßnahmen zum Abnehmen erinnern mich stark an die Maßnahmen der Coronakrise. Der steile Anstieg ist gebremst, es wird zwar immer noch nicht besser, aber der Anstieg ist deutlich verlangsamt und man hofft die Maßnahmen zeigen bald Früchte.
Für das Erste würde ich gerne mal wieder einen Tag eine 92 vor dem Komma beim Gewicht sehen und nie mehr eine 95. Das wünsche ich mir noch vom Mai.
Man wird bescheiden. Hach ja….